NEPAL

Momos mit scharfer Soße

Nach zwei schnellen Naechten im Touristenmekka Pokhara und einem Wiedersehen unserer Trekkingbuddies setzten wir uns in den Bus nach Kathmandu. 

Pokharas See

Anwesend: Chinesische Reisegruppe samt Spielzeug

Der wahre Star in Pokhara: Machhapuchchhre aka "Fish Tail"
Ein ungleiches Paar
Die letzten Tage in Nepal wollten wir entspannt verbringen. Um uns nicht zu langweilen, haben wir uns kurzerhand fuer einen Kochkurs angemeldet und einen weiteren Tag fuer einen Ausflug nach Bodnath eingeplant. Die restlichen Tage verbringen wir dann mit shoppen und essen.
Erstmal zum Kochkurs: Da wir nicht beide mit Kochtalent gesegnet sind (dreimal duerft ihr raten…), war die Aufregung vor dem grossen Tag natuerlich gross. Bei so einem Kochkurs besteht ja mitunter die Gefahr sich vor den Anderen maechtig zu blamieren…Doch schon das Zusammentreffen mit den weiteren “Schuelern” brachte Entpannung. Mit Lisa und Ned, einem Paearchen aus Australien (schaut auch mal auf deren Blog: withuswhilewewander.wordpress.com), verstehen wir uns sofort prima. Ned ist nebenberuflich sogar selber Koch.

Nach einem aufschlussreichen Besuch auf Kathmandus aeltestem Markt, gehen wir mit Amrit (von ihm wurden wir abgeholt) in eine kleine Seitenstrasse. 



Auf dem Weg zum Markt


An Auswahl fehlt es uns nicht!
Wir stehen vor einem alten nepalesischen Wohnhaus, ziehen die Koepfe ein und stapfen im Gaensemarsch einige alte Holztreppen hinauf. Oben angekommen stehen wir ploetzlich in seinem Wohn- / Schlaf- / Esszimmer mit Kueche! Am Herd steht Anu, seine 17-jaehrige Tochter. In einer weiteren dunklen Ecke stehend begruesst uns Amrits Frau mit einem froehlichen Namaste. Kurz darauf begruesst uns noch der Rest seiner kleinen Familie: Cousine mit Tochter und Mann sowie seine beiden Soehne. 


Stolzer Amrit mit seiner Nichte
Schuerzen waren Pflicht

Auch fuer die Jungs!

Handlangerarbeit fuer uns...
Wir sind erstaunt, setzen uns und trinken unseren Tee, der schon von Anu serviert wird. Kurz darauf erfahren wir, dass Amrit (also der Vater) ein Kochmuffel ist und nicht mit Talent gesegtnet ist. Grund genug, um seine Tochter Anu als “Lehrerin” vorzuschicken. Amrit gesellt sich dann auch nur zum probieren und quatschen an unseren kleinen Tisch. Ohnehin hatte der Kochkurs gar nicht viel mit Kochen zu tun. Wir loecherten unsere Gastgeber mit unzaehligen Fragen ueber das Leben in Nepal, verquatschten uns die meiste Zeit mit Lisa und Ned, probierten staendig Gewuerze oder Brot und verspeisten eben das Essen (das Anu kochte) und tranken Tee. Etwas arbeiten mussten wir doch, denn die Momos fuellten sich nicht von allein: Gemuese mit einer Reibe zerkleinern, Gewuerze hacken und mit einem Stoessel vermengen, und und und. Der ein oder andere wird von Euch sicherlich bald in den Genuss der nepalesischen Spezialitaet kommen :-). Das Rezept haben wir abe fuer euch auch als E-Mail parat!!!
Mutti durfte dann auch noch mitkochen :-)

Die Qualitaet der einzelnen Momos unterscheiden sich doch sehr :-)

Typisch nepalesisch: Dal Bhat

Geroestete Sojabohnen...Wurden spaeter mit Popcorn gemixt. Probierts mal!

Nach 5 Stunden waren wir um einige Erfahrungen reicher und kugelrund! Der beste Kochkurs, den man sich so vorstellen kann. Mit unseren neuen Zeitgenossen aus Australien haben wir uns seit dem Kochkurs taeglich getroffen. Das machte es natuerlich umso trauriger, dass wir Nepal wenige Tage spaeter den Ruecken kehren mussten (Der Gedanke der Visaverlaengerung spukte lang in unseren Koepfen!)

Unser letzter Tagesausflug fuehrte uns nach Bodnath. Dort steht die groesste Stupa Asiens, die zu einem der heiligsten Orte fuer Buddisten ausserhalb Tibets zaehlt. Wir fanden die Stupa schoen, doch das drumherum dann doch zu touristisch! Nach einigen Fotos und einer Stupaumrundung sind wir dann wieder zurueck nach Kathmandu gefahren... 



Ist nett, aber Swayambunath fanden wir netter...:-)

Kein Unterschied zu den anderen Stupas: nur groesser!

Die Raeucherstaebchen duerfen nicht fehlen!
Ein letzter Abend in Kathmandu, die ueblichen Stromausfaelle, ein letztes Namaste. Nepal, es war schoen deine Bekanntschaft gemacht zu haben! Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein.

Ohne zu sentimental zu werden, richten wir unseren Blick nun wieder nach Indien! Dort erwartet uns der spannende und vergleichsweise untouristische Norden. Kaschmir, so berichten viele Reisende, punktet noch immer mit natuerlicher Schoenheit. Wir sind gespannt.

PS: Indien-Button ist ab jetzt wieder aktiv :-).



5416 Hoehenmeter? Annapurna Circuit wir kommen!


Liebe Daheimgebliebenen,

wir habens geschafft. Der Annapurna Cicuit, einer der schoensten Treks der Welt (haben wir gehoert), war gut zu uns... Nach 140 km in 11 Tagen und 4596 zurueckgelegten Hoehenmetern hat uns die Zivilisation wieder. Wir sitzen unversehrt in einem Internetcafe in Kathmandu und blicken hiermit auf anstrengende, aber unglaublich schoene und ereignisreiche Tage zurueck

Aber der Reihe nach... Im letzten Blogbeitrag erwaehnten wir bereits ausfuehrlich unseren Shoppingmarathon, um nicht doch zufaellig in den Bergen zu erfrieren. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, waren wir bestens ausgestattet und hatten auch alle noetigen Medikamente dabei, um nicht nur uns, sondern auch andere Trekker zu versorgen. Typisch Deutsch eben :-). Aber Listen sind dazu da, um sie abzuarbeiten, nicht wahr?! Nachdem wir unseren romaenischen Trekking-Buddy Sorin am Tag vor unserer Abreise eingesackt und die letzten wesentlichen Einkaeufe (Snickers :-)) erledigt haben, machten wir uns am Morgen des 11. Maerz auf den Weg zum Gongabu-Busbahnhof in Kathmandu, um den Local Bus nach Besisahar zu nehmen.

Die Reise beginnt...
Nach sieben eingeengten Stunden in einem nepalesischen Zwergenbus erreichen wir unser Ziel. Wir lernen Lubosh aka Lubo aus der Slowakai und seine bulgarische Freundin Anita kennen. Unsere Gruppe waechst auf Fuenf an und der Spass beginnt. Was uns die naechsten Tage erwartet, weiss in diesem Moment noch keiner...

Besisahar (820m) - Bhulbhule (840m)

Unser Bus kommt erst um 15:00 Uhr in Besisahar an. Wir haben noch 3 Stunden, um vor dem Sonnenuntergang in Bhulbhule anzukommen. Viele Trekker bleiben einfach im Bus sitzen und fahren weiter bis ins naechste Dorf. Wir entscheiden uns dagegen und trainieren unsere mit ueberfuellten Rucksaecken beladenen Schultern. Besisahar ist ja auch der offizielle Startpunkt des Annapurna Circuit! Der Wanderweg /die Strasse ist nicht schoen, aber auch nicht haesslich. Wir scherzen mit den ersten Doerflern und beobachten sogar noch eine Sprengung, die die Nepalis fuer den Strassenbau in Bergen durchfuehren. Ja, Arbeitsschutz steht in diesem Land nicht an erster Stelle und es wurde ja auch nicht sooo viel TNT eingesetzt... wir haben uns Gott sei Dank die Ohren zugehalten :-).

Freute sich uns zu sehen :-)

Wenig spaeter ueberqueren wir auch die erste Haengebruecke unserer Reise, bevor wir Bhulbhule, das erste Dorf in der Annapurna Conservation Area erreichen! Die erste Unterkunft ist trotz kalter Dusche super, was wohl auch daran liegt, dass die Temperaturen auf dieser Hoehe noch sehr mild sind. Das sollte sich schon bald aendern.
Oh oh... eine wackelige Angelegenheit!

Bhulbhule (840m) - Ghermu (1130m)

Was an Tag eins eher einem Spaziergang glich, wurde am naechsten Tag zur ersten echten Trekking-Challenge. Schlafsaecke in die Huellen gestopft, Wanderschuhe an und tibetanisches Brot gefruehstueckt: Abmarsch. Halt! Es ist erst 6.30 Uhr und die Tagesetappe soll angeblich nicht sooo hart sein. Die anderen Trekker an den Fruehstueckstischen gucken ein wenig verwundert. Dieser Fruehstart war scheinbar nicht unbedingt noetig. Aber wir sind ja auch noch Anfaenger...Noch :-).


Es laesst sich schon etwas Himalaya erahnen..

Der erste Wasserfall...
Reisfelder und die Gruppe
Erste Teepause... 

Am Nachmittag kehren wir in Ghermu ein. Und siehe da: Die Tagesetappe geht doch nicht spurlos an uns vorbei. Es gibt naemlich nicht nur ein Ghermu. Die Dorfteile liegen etwa 1,5 Stunden auseinander. Fuer die Motivation ist das natuerlich toedlich: "Guckt mal, wir sind da..., ach nein, doch nicht :-(". Unser Guesthouse ist dann aber schoen und wir schlagen einen guten Deal raus: Schlafen umsonst, dafuer Abendessen und Fruehstueck im Hotel. Diese Abmachung ist in vielen Berglodges ueblich. Das richtige Geld verdienen die Hoteliers naemlich erst mit dem Essen. Beim Abendbrot gesellt sich dann ein neues Gesicht zu uns. Mike, ein Mittvierziger und Deutsch- und Religionslehrer im Sabbat-Jahr aus Idar-Oberstein. Unsere Gruppe ist nach einer gemeinsamen Knoblauchsuppe um eine Person reicher geworden. Der Knoblauch soll uebrigens gut fuer die Akklimatisation in der Hoehe sein!

Erschoepft, aber gluecklich...


Ghermu (1130m) - Tal (1700m)

Tag drei startet fuer uns nicht ganz so frueh. Das Fruehstueck laesst auf sich warten und wir lernen, dass eine Gesamtrechnung von sechs Personen fuer nepalesische Kellner eine Herausforderung darstellt. 7:30 Uhr stehen wir dann aber doch fuer das obligatorische Gruppenfoto bereit und kurz darauf geht es auch schon los.
Die Gruppe waechst... und wer findet den Reporterschlumpf?


Die Landschaft veraenderte sich im Vergleich zum Vortag nur wenig. Wir folgen unaufhaltsam dem Fluss. Diesmal erwartet uns allerdings weniger Strasse, dafuer mehr Wanderwege. Wenn wir den Weg mit Blick ins Tal dann doch mal verlassen, gehts fuer einen Abstecher in unglaublich gut riechende Kiefernwaelder. Auch an diesem Tag ist uns der Wettergott wohlgesonnen, sodass wir in T-Shirt und kurzen Hosen unterwegs sind. Die kurzen Sachen waren dann auch insofern eine gute Entscheidung, als dass wir nicht wenige Hoehenmeter mit steilen Anstiegen vor uns hatten.

Schoene Aussicht

Mittendrin im Dorfleben
Weil wir uns beim Kartenlesen in der Gruppe uneinig waren, gabs zwischendurch nur einen Muesliriegel. So ein Mittag ist fuer Manche natuerlich ein Stimmungskiller... Und 2 Stunden spaeter dann noch dieser heftige Anstieg! Naja, oben angekommen erwartet uns dann doch noch eine Huette. Auf die Frage hin wie weit es noch bis nach Tal ist, bestaetigt uns die liebe Omi an IHRER Verpflegungshuette, dass es noch mindestens 1,5 Stunden sei. Da haben wir zur Staerkung natuerlich gleich noch eine Knoblauchsuppe bestellt...

Snickers Break...
...15 Minuten spaeter waren wir in Tal :-). Die Omi hatte Geschaeftssinn! Der Name des Dorfes hat zwar nichts Deutschsprachiges an sich, aber das Dorf Tal liegt, wie der Zufall es will, in einem Tal. Wir entspannen uns nach dem doch anstrengenden Tag, wandern zum Flussbett, suchen Steine, freunden uns mit den Dorftieren an und schiessen Fotos.

Blick auf Tal

Streichelzoo

Tal (1700m) - Chame (2710m)

Oh oh, ihr seht es bereits. Vor uns lagen an diesem Tag ueber 1000 Hoehenmeter und eine der laengsten Etappen des Treks. Ab heute brechen wir bis zum Tag der Passueberquerung taeglich unseren persoenlichen Hoehenrekord!

Ahu Ahu Ahu!

Die vor uns liegende Tagesetappe war allerdings so anstrengend und lang, dass uns auch gar nicht viel dazu einfaellt. Die Anstrengungen haben den Blick fuer die schoene Landschaft ein wenig getruebt. Wir erinnern uns noch an unseren Fluss, an Haengebruecken, das traditionelle Dorf Koto (indem wir unsere Mittagspause hatten) und den ersten Schnee. Richtiger Schnee zum anfassen und nicht Gipfelschnee der umliegenden Fuenf-, Sechs-, und Siebentausender... Der herausragende Berg an diesem Tag war der Annapurna II mit 7937 Metern. Dank des nachwievor hervorragenden Wetters konnten wir die Spitze sehen. Das Annapurna Massiv ist also ganz nah.
Immer brav zurueckmelden...
Wo gehts nochmal lang....?
Die Maedchen hatten Spass

Dank an die Wanderstoecke

Die Tagesetappe verlangte uns nicht nur unzaehlige Hoehenmeter ab, sondern auch 20 km von A nach B. Uff.. Die heisse Dusche in Chame haetten wir uns da verdient. Waere da nicht nur der defekte Durchlauferhitzer, der den unglaublich schwachen Strahl auf "nur' 27 Grad erwaermte. Bei -6 Grad Aussentemperatur und null Isolierung fanden wir dass nur semioptimal. Das Essen war dann aber wieder hervorragend. Und der Apfelkuchen erst. Zudem trafen wir auch auf einen alten Bekannten. Einen Japaner namens ?Rio?, der uebrigens fuer das erste Foto von uns und Sorin vor dem Bus in Kathmandu verantwortlich war. Japaner sind schon niedlich mit ihrer zurueckhaltenden Art, ihrem staendig freundlichen Gesichtsausdruck und den vielen oooooohhhhhhs und aaaaaaaahs waehrend sie mit uns sprechen (Achtung, Nachahmungsgefahr :-) ).
YES, angekommen!
Waermendes Feuer im Dinner-Raum! Wo ist die Dunstabzugshaube?

Chame (2710m) - Upper Pisang (3310m)

Tag Fuenf. Unsere Schultern, Fuesse und Beine melden sich seit zwei Tagen mit zu Wort, wenn es zur morgendlichen Besprechung unseres Tagesziels kommt. Wir sind aber weiterhin sehr ambitioniert und peilen in dieser Etappe Upper Pisang an (Upper Pisang weil Lower Pisang...:-). Upper Pisang liegt demnach hoeher und ist nur ueber die sogenannte High Route erreichbar, die uns die naechsten Tage den Weg weisen wird, wesentlich schoener ist und nicht mit atemberaubenden Ausblicken auf die umliegende Landschaft geizt.

Und weiter gehts... Vorbildliche Trekker
Ueber Haengebruecken...
... und vorbei an Gebetssteinen (Ja, auch von links)

An diesem relativ entspannten Wandertag durchqueren wir erneut kleinere Doerfer und dichte Kiefernwaelder.
Typischer Anblick in den Bergen

Wir sehen aber auch gletscherartige Felsformationen, die sich wie Steinriesen ganz heimlich in die Landschaft einzufuegen versuchen. Unser Tagesziel liegt dann auch auf einem solchen Steinmassiv. Farbneutral, weil mit Lehm und Gebirgssteinen gebaut, fuegt sich das Dorf Upper Pisang wie ein Chameleon in die Bergwelt ein. Wir erreichen das bisher urspruenglichste Ziel unseres Treks.
Upper Pisang besteht aus Steinen!

Oben angekommen drehen wir wie immer fleissig die bhuddistischen Gebetsraeder (natuerlich immer von der linken Seite gehend). Kurz darauf gehen wir wie besprochen um zwei Ecken, um unsere Lodge aufzusuchen. Alle beziehen ihre Zimmer, doch wo ist Lubo? Vor fuenf Minuten hat er noch Fotos von den Gebetsraedern geschossen und jetzt ist er weg. Klar, er wurde beim Ortseingang von einem Jungbullen attackiert und war ein wenig durch den Wind, aber verlaufen kann man sich in Upper Pisang eigentlich nicht. Mitgehangen, mitgefangen. Wir suchen alle nach Lubo. Waehrend seine Freundin den Traenen nah ist, suchen wir anderen weiter. Die Suche gestaltet sich in diesem Terrain allerdings ein wenig schwierig. Die vereisten Wege vordern die ersten schmerzhaften Ausrutscher. Ausser blauen Flecken bleibt aber nichts zurueck :-).
Gebetsraeder
Lubo und der Jungsbulle
Effektiv Suchen sieht anders aus :-)
Lubo taucht dann am auf dem Huegel liegenden Tempel auf als waere nichts gewesen. War ja auch nichts, aber ab 3000m koennen komische Dinge passieren. Wir hoeren viele Geschichten von abgestuerzten Trekkern. Aber uns passiert das natuerlich nicht. Zurueck in der Herberge lassen wir den Tag mit Blick auf das Annapurna Massiv ausklingen. Der Hauspatriarch feuert den Ofen an und gesellt sich direkt neben Sorin. Die beiden hatten den Abend Spass, auch wenn die Kommunikation schwierig war..

Ohne Worte

Upper Pisang (3300m) – Manang (3540m)

Der morgendliche Blick aus unserem Zimmerfenster stimmt uns froehlich...
Annapurna II
Aufwaermrunde in der Kueche
Und los...
... und wir starten motiviert in den Tag. Nach dem Frueckstueck und dem Aufwaermen am offenen Feuer in der Kueche, geht es mit dem Annapurna II im Ruecken (immerhin 16.-hoechster Berg der Erde) Richtung Manang. Zur besseren Akklimatisation haben wir uns, wie schon erwaehnt, fuer die High Route entschieden. Diese fuehrt uns zunaechst nach Ghyaru (3760m). Wir staunen nicht schlecht, als wir uns darueber bewusst werden, wie steil und vor allem wie weit wir an einem Stueck hoch muessen. Der Weg fuehrt an schwindelerregenden Serpentinen entlang und wir brauchen knapp 2 Stunden bis wir endlich oben stehen und den heiss ersehnten, frischen Ingwertee und die Aussicht auf das Annapurna Massiv geniessen duerfen.
Da sollen wir hoch?
Teepause
Annapurna Massiv
Das Schlimmste war damit geschafft. Keiner hat Kopfschmerzen, alle sehnen sich nach dem Mittagessen. Damit sind keine Anzeichen der Hoehenkrankheit in unserem Team erkennbar und die naechsten Tage in Manang stellen fuer uns keine Gefahr mehr da. In Manang, so heisst es, entwickelt sich bei vielen Trekkern die Hoehenkrankheit und wir haben schon einige auf unserem Weg nach oben getroffen, die in Manang oder Letdar (4200 m) absteigen mussten.
Ueber Ngwal geht es wieder 200 Hoehenmeter bergab nach Humde, wo wir den “Flugplatz” bestaunen und zum letzten Aufstieg des Tages ansetzen.

Flugplatz in Humde

Die Route verwirrt uns leider etwas, sodass wir einen “kleinen”, aber schoenen Umweg gelaufen sind. Nachdem wir jedoch in Bhraga eine Snickerspause eingelegt haben, starten alle nochmal durch und der Blick auf das vor uns liegende Manang gibt uns einen letzten Schub. Nach 1,5 Stunden Verzoegerung fallen wir dann quasi erschoepft durch das Eingangstor der Stadt.

Kanada oder Nepal?

Endlich auf dem richtigen Weg

Yes!

Manang: Akklimatisationstag am Ice Lake

Damit sich der Koerper an die bevorstehende Hoehe gewoehnt, empfiehlt sich mindestens ein Akklimatisationstag in Manang. Wir nutzen diesen Tag und machen gemeinsam mit Sorin und Mike einen Ausflug zum Ice Lake


Da gehts lang!

Er befindet sich auf 4600m Hoehe und eignet sich daher perfekt, um unseren Koerper besser zu akklimatisieren. Nach einem ausgedehnten Fruehstueck starten wir fuer unsere Verhaeltnisse spaet in den Tag (war ja quasi ein Urlaubstag). Als wir zum Aufstieg ansetzen, ist es 9:10 Uhr! Es ist zwar super anstrengend, da wir 1000 Hoehenmeter zuruecklegen muessen, doch der Blick ueber das Manang-Tal lohnt sich. Und nach der Haelfte der Strecke begruessen uns die ersten Yaks.
Yak Attack auf dem Weg zum Ice Lake. Es gibt uebrigens auch ein gleichnamiges Festival in Nepal...
Wir sind begeistert! Doch je hoeher wir kommen, desto langsamer setzen wir den einen Fuss vor den anderen. Die Luft wird duenn und schleicht man nicht in Zeitlupengeschwindigkeit, sind Kopfschermzen, Schwindel und Atemlosigkeit vorprogrammiert.
Durchschnaufen...

Wir reissen uns also zusammen und steigen gemaechlich auf (haben ja Zeit). Auf 4400 m Hoehe stehen wir vor der Frage entweder durch den Schnee zu stapfen oder umzukehren. Da wir noch einige Tage vor uns haben und unsere Klamotten in Manang bis zum naechsten Tag nicht trocknen wuerden, kehren wir auf Anraten eines Paares aus Neuseeland sowie zwei weiteren Trekkern um. Der Schnee sei kniehoch und der Lake nicht sichtbar. Mike stuerzte sich dennoch ins Abenteuer, kehrte jedoch ohne ein Foto des Ice Lakes zurueck. Zugeschneit ist zugeschneit! Akklimatisiert sind wir trotzdem und so erreichen wir unser Hotel am spaeten Nachmittag. Gluecklicherweise kurz vor 16:00 Uhr, heiss duschen ging dort naemlich nur bis 16:00 Uhr! Wir brauchen euch nicht erzaehlen, wie schnell wir zurueck nach Manang gespurtet sind.


Manang (3540m) Letdar (4200m)

Um 07:00 Uhr morgens machten wir uns auf den Weg nach Letdar. Gefruehstueckt wurde heute uebrigens mal bei einem richtigen Baecker! Hat fast wie zu Hause geschmeckt, aber eben nur fast. :-)
Wie so oft bequatschen wir unsere Route noch mit anderen Trekkern, die wir unterwegs immer wieder treffen und sind gespannt, wie wir vorankommen und wen wir abends wieder treffen. Die Landschaft wird immer karger. Es sind viele Yaks unterwegs und ueberall liegt etwas Schnee.

Die Landschaft wird rauher
Auch hier treffen wir immer auf freundliche Nepalis, die uns mit einem fast gesungenen Namaste begruessen und uns damit ein Laecheln auf das Gesicht zaubern. Und von den suessen Kindern, die wir auf dem Weg treffen, wollen wir gar nicht erst anfangen.
Niedlich, nicht wahr?!

Waehrend dieser Etappe wissen wir: Es ist nicht mehr weit zum Pass! Das Kribbeln im Bauch wird staerker und die Vorfreude laesst die Anstrengung ertraeglicher werden. Zum Mittag gibt es kurz vor Yak Kharka (4020m) wieder eine Knoblauchsuppe - die je hoeher man kommt, geschmacksintensiver wird – und ein interessantes Gespraech mit einem weiteren neuseelaendischen Paearchen. Im Mai findet naemlich der Tenzing Hillary Everest  Marathon statt (1953 war Sherpa Tenzing Norgay mit Edmund Hillary aus Neuseeland der erste Mensch, der den Gipfel des Everest bestiegen hat). Es geht von 5364m Hoehe runter ins Tal und er ist angemeldet. Nur zur Info: Das Everest Base Camp kann, wie der Annapurna Circuit auch, ohne Guide und groesseren Aufwand von Jedem der Lust hat, eigenstaendig bestiegen werden. Die beste Zeit ist zwischen Maerz und Mai, denn in diesem Zeitraum schlagen dort auch die ganzen Expeditionsgruppen ihre Zelte auf.

Nach unserer Verschnaufpause erreichen wir, durch einen ploetzlichen Schneesturm ueberrascht, Letdar. Hier gibt es nur drei Unterkuenfte und wir entscheiden uns fuer die goldene Mitte. Dort treffen wir ein nettes Paearchen aus Kanada und weitere schon uns bekannte Gesichter. Gespraechsthema ist natuerlich der Thorong La Pass und nachdem sich der Himmel mit dicken Wolken verduestert hat, blicken Einige mit besorgten Blick aus den Fenstern des Aufenthaltsraums. Wir sind zuversichtlich und bauen erstmal einen Schneemann. Fuer die Einheimischen total aufregend, erklaeren wir ihnen die Normalitaet unseres Vorhabens. Das motivierte auch die Lodgemitarbeiter. Sie praesentieren uns nach einigen Minuten ihre Version des Schneemanns. Das war ein ziemlich lustiger Nachmittag! Currypulver und getrocknete Chilli zum Schneeman bauen? Das merken wir uns. :-)
Den deutschen Winter haben wir ja verpasst ...:-(
Nepali-Version

Auch die Yaks wurden wohl von unserem Laerm neugierig, denn durch den dicken Nebel konnten wir teilweise gar nicht erahnen, wie nah sie uns sind und nach einem Beinahe-Zusammenprall (ja, Zusammenprall!) wurden die Tiere mit Salz gefuettert. Fuer unsere pelzigen Freunde ist das wohl wie ein Leckerlie!
Ein Yak im Schneesturm
Raubtierfuetterung

Auf 4200 m Hoehe schlaeft es sich uebrigens schon nicht mehr so gut. Die Atmung ist noch nicht ganz auf die Hoehe eingestellt. Wir werden oefter wach und schnappen nach Luft. Auch das naechtliche Geschrei vermeintlicher Schneeleoparden hielt uns in der Nacht auf Trab und einige Neugierige sogar mit Taschenlampen an den Tueren.


Letdar (4200m) – High Camp (4800m)

Nach einer nahezu schlaflosen und bitterkalten Nacht (es sind Minusgerade im zweistelligen Bereich) macht sich unsere Gruppe, nun durch zwei Schweizer – Jeremias und Bruno – bereichert, auf den Weg ins 600 m hoeher gelegene High Camp.

Strahlender Sonnenschein am naechsten Morgen

Schnee und Matsch machten den Weg glatt und Konzentration war gefordert. Auch die bevorstehende Haengebruecke entwickelte sich zum Schreckgespenst. Rutschgefahr und Wind machten die Bruecke zu einem echten Hinderniss. Da es jetzt hautpsaechlich am auesseren Rand des Berges entlang ging (sind ab der Haelfte des Weges auf der Pass-Seite angekommen), war auch eine grosse Portion Mut gefragt, denn die Abhaenge waren nicht nur ziemlich steil, sondern auch super glatt!
150 Meter breit und 80 Meter ueber dem Grund: Haengebruecke nach Thorung Pedi
Blick von der Bruecke
Steinschlaggefahr!

Zum Mittag staerkten wir uns in Thorong Phedi. Von dort aus starten auch Viele zum Pass. Wir wollten uns die Strecke jedoch am Pass-Tag ersparen, weshalb wir nach zwei Stunden Akklimatisationszeit und einem kurzen Nickerchen den Aufstieg ins 350 m hoehere High Camp begannen. Der Aufstieg war steil und uneben und die letzten 100 m waren mit einer dicken Eisschicht und Schnee ueberzogen.
Nur noch wenige Meter bis zum Apfelkuchen :-)

Nach knapp zwei Stunden und einer zwischenzeitlichen Snickerspause erreichten Alle ihr Tagesziel. Auch hier sehen wir bekannte Gesichter. Diesesmal hat aber fast jeder mit Kopfschmerzen zu kaempfen. Tiger Balsam und Paracetamol macht die Runde und es geht frueh ins Bett. Nach einem naechtlichen Toilettenbesuch stapfen wir ploetzlich durch richtig tiefen Schnee (ja, die Toilette war draussen!). Wir gehen wieder besorgt ins Bett und sind gespannt, ob unser Weg zum Pass am naechsten Morgen noch moeglich ist!

High Camp (4800m) – Thorong La Pass (5416m) – Muktinath (3800m)

Nachdem wir uns um 06:00 Uhr, wieder fast schlaflos, aus dem warmen Schlafsack gepellt und Mike mit einem Geburtstagsstaendchen begruesst haben, ging es erstmal zum Fruehstueck (Mike hat dann noch ein Stueck Apfelkuchen mit Kerze bekommen und ein erneutes Staendchen des gesamten High Camps). Es herrschte jedoch Aufregung und alle Trekker beobachteten, ob schon andere Wandersleute den Weg zum Pass antraten! Waehrenddessen haben wir ein paar Hoehenkranke mit Diamox versorgt (ja, nicht Alle haben sich gegen die Hoehenkrankheit gewappnet) und kurze Zeit spaeter standen drei Yacks und die altbekannte deutsche Reisegruppe vor der Tuer des High Camps. Gegen den Willen einiger Teilnehmer (haben wir erfahren), entschied sich der Guide der Weisskopfadler trotz Neuschnee fuer den Passaufstieg. Jetzt sind wir zuversichtlich: Wir gehen auch!

Zaehne zeigen und den Pass bezwingen!

Blick zurueck aufs High Camp
Wer nicht ging, ritt...

Schon die ersten Meter sind nicht ganz ungefaehrlich. Es war nur ein kleiner, schneebedeckter Weg sichtbar, der bloederweise mal wieder direkt an ein Abgrund grenzte. Mit Herzklopfen und schweissnassen Haenden gingen wir rueber. Nicht alle haben es geschafft... Eine Italienerin hat dort eine nicht ueberhoerbare Panikattacke bekommen und blieb mit einer Freundin erstmal im High Camp.

Fuer uns ging es aber weiter. Nach einigen Stuerzen haben wir es zum ersten Teehaus geschafft. Das liegt ungefaehr auf der Haelfte des drei- bis fuenfstuendigen Weges. Die Snickerspause tat wieder einmal gut, obwohl das Snickers zum Eisklotz mutierte. Nach kurzer Verschnaufpause ging es weiter.

Im Hintergrund der Weg zum Pass
Der Weg schien unendlich. Ein Meer aus Schnee, in dem jeder Huegel dem anderen glich. Zwischenzeitlich verlieren wir das Zeitgefuehl. Atemlosigkeit. Erschoepfung. Kopfschmerzen.
Nur noch ein paar hundert Meter!
Aber dann trauen wir unseren Augen nicht. Wie eine kleine Oase tauchen ploetzlich bunte Gebetsfahnen und das Thorong La Teehaus auf. Mit Traenen in den Augen und unendlicher Erleichterung fallen wir uns in die Arme. Der Rucksack landete im Schnee und wir genossen die obligatorische Gipfelschokolade (danke an die Schweizer) und einen heissen Ingwertee auf 5416 Metern. Ein unbeschreibliches Gluecksgefuehl ueberschwaemmte die gesamte Gruppe. Nach einigen Fotos und Beglueckwuenschungen anderer Trekker traten wir jedoch schnell den Abstieg an.
Gluecklich und halb erfroren in der Gipfelhuette!
Team Berlin hats geschafft!

Das musste natuerlich sein :-)
Nahender Abstieg
Es war eisig kalt und der Wind tat sein uebriges. Bloederweise hat es auf der anderen Seite des Berges noch mehr geschneit. Teilweise war der Schnee huefthoch, was den Abstieg zusaetzlich erschwerte. Die Wege waren auch hier nicht ganz ungefaehrlich und das ein oder andere Mal rutschten wir den Berg auf unserem Allerwertesten stueckweise hinunter. Der Abstieg war an diesen Stellen einfach zu steil.

Wir haben es aber fast alle ohne groessere Verletzungen nach Muktinath geschafft. Ja fast! Sorin hatte ausgerechnet am Passtag seine Sonnenbrille nicht auf der Nase, sondern in seinem Rucksack (Schlechtester Ort fuer eine Sonnenbrille am Passtag...). Seine Sehkraft liess in den naechsten Tagen zu wuenschen uebrig. Knallrote und dicke Augen. Zum ersten Mal zeigt uns Sorin aus Transilvanien sein Vampiergesicht :-). (Eigentlich wollen wir darueber keine Witze machen: ihm gings wirklich schlecht). Er war uebrigens nicht der Einzige, der sich im Krankenhaus in Jomsom (2720m) behandeln lassen musste.

Muktinath (3800m) - Jomsom (2720m)

Nach den Anstrengungen am Passtag lassen wir es am Folgetag ruhig angehen, fruehstuecken mal um 8:30 Uhr und schlendern gegen 10 Uhr Richtung Jomsom.
Gruppe angefuehrt von Captain Sonnenbrand (Gr..or)
So langsam realisieren wir, was wir da gestern geleistet haben. Die Natur belohnte uns auch am letzten der insgesamt 11 Tage mit guten Wetter und einer Spitzenaussicht. Unsere Schuhe sind zwar immernoch feucht vom Schneegestoeber des letzten Tages, aber die letzten Kilometer laesst sich dadurch keiner vermiesen.Nach einem Mittagsstop in Kagbeni (unser Restaurant hiess Yak Donalds!), fuehrte uns der Weg durch zerklueftete Taeler.
Fast wie im Steinbruch

Unser alter Begleiter, der Fluss, war auch wieder mit dabei. Die letzten zwei Stunden kaempften wir noch mit eiskalten Wind und mit dem Fluss, der nur auf wenigen und glitschigen Steinen ueberquert werden konnte. Ihr ahnt es, die Fuesse blieben nicht bei Allen trocken :-).
Vorsichtig ist die Mutter der Porzelankiste...Wer ist die Tochter?
Jomsom: Endpunkt unseres Treks, Anfang unserer Erinnerungen. Danke an alle Mitglieder des europaeischen "Expeditionsteams"!

Sorin - Rumaenien
Mike - Deutschland
Yasmina - Deutschland
Bruno - Schweiz
Jeremias - Schweiz
Gregor - Deutschland
Lubo - Slowakai
Last but not least: Anita - Bulgarien

Es war uns eine Freude/ It was a pleasure for us!

Quick Facts:

140 km Strecke von Besisahar nach Jomsom in 11 Tagen
Niedrigster Punkt: Khudi - 790 Meter
Hoechster Punkt: Thorung La - 5416 Meter
Laengste Tagesetappe: Tal nach Chame - 20 Kilometer
Meiste zurueckgelegte Hoehenmeter: Tal nach Chame - 1010 Meter
Verspeiste Apfelkuchen: 10 pro Nase
Duschen insgesamt: 8,
davon kalt: 2
Kein Porter, kein Guide.


Auf dem Dach der Welt - Part Eins

Das mit den Bussen und Bahnen kennt ihr ja schon aus Indien. Auch die Grenzueberquerung von Darjeeling nach Nepal verlief mal wieder nicht einwandfrei...Aber soviel wollen wir diesmal nicht erzaehlen. Wer  allerdings dachte, dass die indischen Strassenverhaeltnisse nicht mehr zu toppen sind, ist noch nicht in Nepal Bus gefahren. Die Strassen hangeln sich nicht nur an steilen Bergabhaengen entlang, sondern bestehen zu grossen Teilen aus Schlagloechern, Schotter und Schlamm. Nach einer aeusserst holprigen Nacht, die wir auch noch in der letzten Busreihe (Schleudersitz) verbrachten, erreichen wir Kathmandu nach 22 Stunden mit vier Stunden Verspaetung gegen Mittag des naechsten Tages. Die Laune ist aber trotz des wenigen Schlafs ganz passabel. Das liegt auch daran, dass die Nepalesen anders als die Inder nicht staendig ruelpsen, spucken und andere grossartige Geraeusche von sich lassen. Das nennen wir zu Hause wohl zivilisiert, oder :-)?!

Zu Fuss ueber die Grenze: Yasmina und ihr Backpack

Geschafft! Der Rest sieht nicht so gebraucht aus


Ich packe meinen Koffer und nehme mit...:

Der uebliche Nepaltourist ist wohl vor allem wegen einem hier. Trekken, trekken und nochmals trekken. Neben dem Everest Base Camp und anderen teuren Tourangeboten, duerfen die Touries hier auch auf eigene Faust in die Berge und Wildnis. Einer der beliebtesten Treks fuer Individualwanderer ist der Annapurna Circuit Trek, den auch wir uns vorgenommen haben. Nun denkt ihr bestimmt: Aehh? Die waren doch nur im Warmen und haben doch nur Badesachen bei...Ja, da habt ihr Recht. Da unserer Trek wohl waehrend den letzten paar Tagen der Passueberquerung bis zu Minus 18 Grad kalt wird, muessen auch wir uns ein wenig Ausruestung zulegen.

Gesagt, getan: Kathmandu ist ein wahres Shoppingparadies fuer Bergsportler, wie wir es werden wollen :-). Warme Jacken, Hosen, Muetzen, Schals, Rucksaecke, Schlafsaecke und Wanderstoecke wohin das Auge reicht. Nicht immer in der besten Qualitaet und mit Sicherheit fast nie original, aber fuer unseren 15 taegigen Trek reicht es. Einige der Funktionsklamotten ziehen wir auch in Berlin an, wie zum Beispiel unsere beiden North Fac(k)e Jacken. Die sehen naemlich echt original aus. Der Preis war es jedenfalls nicht :-). Nach dem Shoppingmarathon mussten wir uns erstmal erholen. Das kann man in Kathmandu nirgends besser als im Garden of Dreams. Der heisst leider wirklich so!

Ist natuerlich nicht umsonst: Garden of Dreams

Da war sogar eine Liegewiese


Nepals Haupstadt glaenzt aber nicht nur mit einer riesigen Textilindustrie im Backpacker Viertel Thamel. Es gibt auch richtig schoene Dinge zu erkunden. Da waeren zum Beispiel der Durbar Square im Herzen der Stadt, der auch Weltkulturerbe ist.

Auf dem Weg zum Durbar SQ
Nach etwa 20 Minuten Fussweg von unserem Hostel blicken wir beim Durbar Square auf einen Platz voller kleiner Tempel, Schreine und Pagoden. Frueher war dies der Haupthandelsort der Einwohner. Heute ist der Platz Treffpunkt vieler alter Maenner, die ueber Politik philosophieren, jungen nepalesischen Paaerchen und unzaehliger Touristen. Wer als Auslaender auf den Durbar SQ will, muss vorher allerdings stolze 750 Nepalesische Rupee bezahlen (5 Euro). Vielleicht sollten wir in Berlin fuer das Brandenburger Tor auch mal Geld nehmen?? Fuer uns hat es sich aber gelohnt und wir gehen ohne Reue nochmal hin.

Welcome Durbar SQ

Einer der zahlreichen Plaetze um dem Durbar SQ
Auch Tauben lieben diesen Ort

Aussicht von einem zentralen Tempel auf dem Durbar SQ

Nahaufnahme Butter Lamps

Alle guten Dinge sind zwei

Am dritten Tag haben wir dann einen kleinen Tagesausflug unternommen und sind nach Bakhtapur gefahren. Der Stadtkern von Bakthapur, dass noch im Kathmandu Valley liegt und nur eine Stunde Busfahrt entfernt ist, wurde von der UNESCO ebenfalls zum Weltkulturerbe ernannt. Und tatsaechlich: Wir fuehlen uns in der Altstadt wie in einem Museum. In dieser Stadt siehts einfach aus wie im Mittelalter. Natuerlich auf eine schoene Art und Weise :-). Mittelpunkt ist auch hier der Durbar Square. Stolz sind die Einwohner aber auch auf das beruehmte Peacock-Window...Wir wissen nicht so Recht, was wir davon halten sollen. Der Peacock scheint uns auf unserer Reise zu verfolgen.

Omis beim Weben

Die Strassen von Bakthapur

Milttelalterliche Gassen

Mit traditioneller Kopfbedeckung...
Peacock Window: Der Stolz Bakthapurs :-)

Auch in Bakthapur muessen wir tief in die Tasche greifen und bezahlen 15 US Dollar fuer den Eintritt. Es hat sich aber mehr als gelohnt und Jeder von euch, der einmal den Weg nach Nepal findet, sollte Bakthapur
nicht missen. Die Stadt zaehlt im Uebrigen zu den fuenf saubersten Staedten Asiens und das soll was heissen. Die Touristengelder sind also gut angelegt, aber seht selbst...

Und im Hintergrund die Berge

Einer von vielen Tempeln in der Innenstadt

...

Durbar SQ in Bakthapur

Schoener als in Kathmandu...

Stupa ueber Kathmandu

Swayambhunath! So heisst die Stupa auf einem angrenzenden Huegel in Kathmandu, von dem der Blick ueber die City einfach nur sagenhaft ist. Der Ausblick auf die Stadt ist hier aber nur nebensaechlich. Der wahre Hingucker ist eindeutig die Stupa als Solche. Mit goldenen Ornamenten versehen und mit Puja-Farbe  eingefaerbt, wird die Stupa von den typischen bunten Gebetsfahnen umweht und wird von unzaehligen kleinen Schreinen umgeben. Als wir bei Sonnenschein den Huegel erklimmen, muessen wir einfach nur laecheln. Da lohnte sich auch der Aufstieg ueber die extrem steilen Steintreppen, die fuer uns kein Ende nehmen wollten.

Stufen Teil 1

Stufen Teil 2

Stupa ueber den Daechern Kathmandus



Jede Menge Souviniers

...und weils so schoen war...


Wird im uebrigen auch Affentempel genannt

Aussicht ueber Kathmandu

In den naechsten Tagen sind weitere Tagesausfluege geplant. Am Abend treffen wir dann noch einen alten Bekannten wieder. Unser israelischer Freund Gal, mit dem wir Darjeeling unsicher gemacht haben, kommt nach Kathmandu. Das werden wieder lustige Tage. Apropos lustig: Das Ladegeraet fuer den Rasierer ist verschwunden...




Glatt wie ein Babypopo

Ansonsten bereiten wir uns Stueck fuer Stueck auf den Annapurna Circuit vor, essen viel und bei Zeiten auch ungesund. Aber wir wollen mit ein bisschen Wohlstandsspeck in die kalten Berge, den braucht man bei den Temperaturen. Ueber ein Trekkingportal haben wir auch schon zwei Trekkingpartner gefunden, die uns begleiten werden. Mehr dazu aber dann im Annapurna Special auf unserem Blog!!! Wir warnen allerdings schonmal vor, dass wir dann 14 Tage im Nirgendwo sind. Und im Nirgendwo gibts kein Internet. Aber vielleicht berichten wir kurz vorher nochmal.

Genehmigung fuer den Annapurna: Check!

Unsere Route :-)

Lasst Euch ueberraschen und bleibt dran. Auch der naechste Teil lohnt sich...:-) PS: Habt ihr jetzt zwar schon gemacht, aber bitte bis Ende des Monats den Nepal-Reiter in der Navi-Leiste anklicken. Aber der Hinweis ist wahrscheinlich ueberfluessig :-).

Namaste liebe Freunde und Familie

3 Kommentare:

  1. :) Passt schön auf euch auf. Und viel Spaß in den Bergen.
    Grüsse aus den laaaaaaangsam frühlingshaftem Berlin.
    Yvi und Philipp

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    1. Danke ihr Lieben :) Klaro, machen wir und Patan checken wir auch noch aus.. Mal sehn wo und wie ihr da gehaust habt :-)

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  2. Coole Blog :) die photos sind echt schön :) Keep on enjoying :)
    Ganz liebe grüsse aus Basel
    Fadu

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