Sonntag, 2. März 2014

Darjeeling - Cake and Tea, please?

Es war nicht ganz einfach Darjeeling zu erreichen. Nach einiger Verwirrung der indischen Bahn - ja, auch die kriegen ihre Zuege nicht immer kontrolliert - starteten wir am Morgen des 20. Februar zur Mughal Sarai Bahnstation, 40 Kilometer von Varanasi entfernt. Urspruenglich sollte unser Zug am 19. Februar gegen 21 Uhr abfahren, es wurde aber online eine 16 Stunden Verspaetung angezeigt. Als wir also am Morgen des 20. den Bahnhof erreichen, stellen wir verwundert fest, dass unsere Zugnummer nicht auf den Anzeigetafeln steht. Nach mehreren Diskussionen mit diversen "Beamten" erhalten wir die Information, unser Zug komme um 17:00 Uhr. Okay! Also noch 7 Stunden totschlagen. Gesagt getan, gegen 16 Uhr erscheint unsere Zugnummer immer noch nicht auf der Anzeige. Wir fragen erneut. Naechste Aussage war dann 18:30 Uhr. Wir gesellen uns nun zu einer Gruppe Moenche, die auf dem Weg nach Buthan sind und auch mit unserem Zug Richtung Siliguri muessen. Das war wirklich unterhaltsam und es hat nicht lange gedauert und da stand eine Menschentraube um uns herum, um zu beobachten, was die weissen Backbacker mit den Moenchen bereden. Als ein Moench dann sein Notebook herausholt, um uns Fotos und Filme zu zeigen, koennen die Inder einfach nicht ansichhalten: sie muessen mitgucken! Nachdem auch um 18:30 Uhr kein Zug in Sicht war, sind wir wieder zur "Information". Wir erspaehen dort einen weiteren genervten Rucksackreisenden. Gal aus Israel. Er hat den gleichen Zug gebucht. Wir erhalten eine neue Aussage. 21 Uhr soll es nun sein... Gut, lange Rede kurzer Sinn: Nach einer fast schlaflosen Nacht auf dem mit Ratten und Tauben uebersaehten Mughal Sarai Bahnhof konnten wir um 05:30 Uhr am naechsten Morgen mit mueden Augen in den Zug steigen. Naechstes Problem: Ankunftszeit in Siliguri (von wo aus wir einen Jeep nach Darjeeling nehmen muessen) ist nachts um 1:00! Wir sind dort mit Gal verabredet und versuchen ein Zimmer im Bahnhof zu erhalten, einen sogenannten Retiring Room. Leider unmoeglich fuer weisse Touristen. Wir werden an ueberteuerte Hotels verwiesen, die jedoch um die Uhrzeit ihre Tueren nicht mehr oeffnen! Ihr koennt euch jetzt denken, was kommt? Genau, eine weitere Nacht draussen auf dem kalten Steinboden eines Bahnhofs, und das nach 20 Stunden Zugfahrt! Als wir fix und fertig am naechsten Morgen aufwachen, machen wir uns auf den Weg zum naechsten Chai-Walla und dann endlich in den Jeep. Was wir nicht wussten: der Zustand der Strassen nach Darjeeling sind nur semi-optimal. Serpentinen und Schlagloecher bis auf 2100 Meter hoch und das alles in knapp 3 Stunden. Einigen von uns wird uebel, auch Gal hat zu kaempfen. Uebergeben hat sich aber dann ein anderer Passagier. Das hat abgeschreckt und wir sind kaesebleich, aber gluecklich ENDLICH in Darjeeling angekommen - am 22. Februar gegen 10 Uhr.

Endlich angekommen!

Gesellschaftlicher Mittelpunkt von Darjeeling

Das Leben findet auch hier draussen statt.

Die Strapazen haben sich aber gelohnt. Darjeeling ist ein Ruhepol in Indien. Was heisst, Darjeeling ist so gar nicht indisch. Hier leben hauptsaechlich Tibetaner und Nepalesen. Alles ist sauber, die Hotels vergleichsweise gut und die Auswahl an Lokalen ein Traum! Leider sind wir die ersten Tage magentechnisch noch etwas angeschlagen: Das sind noch die Nachwehen aus Varanasi. Das Guesthouse tut aber sein Bestes und bewirtet alle angeschlagenen Backpacker mit "Liquid Rice", einem Mix aus Linsen und Reis.

Hoehepunkt unseres Aufenthaltes ist der Tiger Hill. Ein Aussichtspunkt auf 2500 Metern, von dem man das Himalayagebierge erblicken kann. Wir machen uns um 4:00 Uhr mit Gal und Jordie (mit ihm haben wir die komplette Woche verbracht) auf den Weg. Es ist eiskalt, doch es hat sich gelohnt. Der Sonnenaufgang laesst das Gebierge glitzern, die Sicht war super und wir konnten sogar den Mt. Everest sehen. Im Mittelpunkt steht hier aber der Kangchendzoenga, der mit 8586 Metern Hoehe der dritthoechste Berg der Erde ist :-).

Der Blick vom Tiger Hill


Das obligatorische Gruppenfoto mit Himalayahintergrund. 

Auch die Fahrt mit dem beruehmt beruechtigten "Toy Train" ist ein Muss in Darjeeling. Wir haben den sogennanten Joyride gebucht: Eine Fahrt nach Ghoom, der hoechsten Bahnstation Indiens und wieder zurueck. Es hat wirklich Spass gemacht, auch wenn die Sicht leider nicht gut war.

Der Toy Train schlaengelt sich nach Ghoom


Gut, der botanische Garten Darjeelings war nicht wirklich interessant, aber auch diesen haben wir besucht.

Eingang zum botanischen Garten

Auch der Zoo war sehenswert (auch wenn wir nicht so die Zooliebhaber sind, es soll schliesslich der schoenste Indiens sein).

Das Institut war im Zoo integriert

Einen Besuch auf eine der Teeplantagen haben wir ausgelassen. Die Ernte beginnt erst Anfang Maerz und die Fabriken waren noch geschlossen. Wir haben uns die Zeit dann hauptsaechlich im Glenarys vertrieben und uns den Bauch mit den besten Kuchen der Stadt vollgeschlagen. Die obligatorische Tasse Darjeeling Tee duerfte da natuerlich nicht fehlen. Abends verschlug es uns dann oefter mal in Joeys Pub, dem einzig richtig beheizten Ort der Stadt. Wir waren aber nicht nur wegen der Heizung da :-).

Bester Laune: Yasmina und  Jordie

Weil es hier oben wirklich kalt ist, haben wir uns nebenbei auch gleich noch mit ein paar warmen Sachen eingedeckt.. Jetzt haben wir schon einen kleinen Teil der Ausruestung fuer unser bevorstehendes Trekking-Abenteuer in Nepal. Darjeeling war unsere vorerst letzte Station in Indien. Am 30. Maerz fliegen wir dann von Kathmandu zurueck nach Srinagar. Das Abenteuer Nepal beginnt also quasi jetzt (sitzen schon im Internetcafe in Kathmandu). Ab nun bitte den Reiter Nepal anklicken :-)

Namaste ihr Lieben

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