Sonntag, 20. April 2014

Im Stechschritt Richtung Heimat

Liebe Freunde, 
wir sind wieder zu Hause und schreiben den vorletzten Blogartikel mit unseren eigenen Laptops. Und die haben Gott sei Dank auch wieder Umlaute ;-). Schööööön!

Die letzten Tage führten uns nach Amritsar, der Stadt mit dem Goldenen Tempel. Wie es eben so in indischen Großstädten ist, war es wiedermal ein richtiger Krampf ein einigermaßen sauberes Hotel zu finden. Letztlich waren wir auch nur semi-erfolgreich. Unsere 10qm Kammer hatte keine Fenster, dafür aber eine Ameisenstraße am Kopfende unseres Bettes...Aber das nur am Rande.

Amritsar ist berühmt für seinen Goldenen Tempel. Er ist nicht nur das Wahrzeichen des Staates Punjabs, sondern vor allem das der Sikhs. (Randnotiz: Wenn ihr einen Inder mit elegant geschwungenen Turban seht, steht ihr höchstwahrscheinlich vor einem Sikh). Die Tempelanlage ist nur fünf Minuten Fußweg von unseren Hotel entfernt und so zieht es uns bereits am ersten Abend dorthin. Wie auch in Hindutempeln müssen wir unsere Schuhe vor dem Betreten des Sikhtempels ausziehen. Jeder, der den Tempel betritt, muss wohl oder übel durch ein Wasserbecken laufen, um seine Füße zu reinigen. Bei fast 40 Grad und täglich tausenden Besuchern ist das eine echte Mutprobe. Fußpilz Ahoi ;-). (Wir wurden aber glücklicherweise verschont).


Eingang

Haare mussten abgedeckt werden

Dieses wunderschöne Piratentuch kriegt man im Tempel


Der eigentliche Tempel liegt mitten in einem künstlich angelegten Pool, der umrundet werden kann. Das haben wir dann auch getan und fleißig Fotos geschossen. An unseren letzten Tagen hatten wir dann auch die Abmachung getroffen, dass wir keinem Inder ein Foto mit uns zusammen verwehren. Karma und so weiter ;-)... Im Tempel war das aber einfach nicht möglich: Nach dem siebten Foto hatten wir die Nase voll und ließen viele enttäuschte Gesichter zurück. Wir sind aber keine Sänger, Profisportler oder Schauspieler...Wir sind einfach nur ein wenig weißer als alle anderen. Schlechter Grund für uns, guter Grund für die Inder ;-).


...


Alles im Griff




Nachdem wir uns einmal um den Tempel gekämpft haben, knurrte unser Magen. Im Goldenen Tempel servieren täglich hunderte Freiwillige Thalis rund um die Uhr. Das Essen ist auch umsonst. Als wir ein weiteres Fußbad durchqueren, sehen wir junge und alte Frauen, Männer und Kinder, die gemeinsam Geschirr austeilen, Gemüse schneiden oder abwaschen. Wir reihen uns dann in die Schlange, sammeln unser Geschirr ein und werden in den riesigen Speisesaal geschoben. Dort sitzen Alle in Reihen im Schneidersitz nebeneinander und warten auf die Essensausteiler. Nach fünf Minuten hastigen Schlingens ist der Spaß auch wieder vorbei und wir bringen unsere Teller in die "Waschstraße". Das System hat uns wirklich beeindruckt.


Schön wars!

Am letzten Abend dann noch zum Chai-Wallah des Vertrauens ;-)


Grenzschließung in der Zirkusmanege

Und dann war da noch indisch-pakistanische Grenzschließungszeremonie in Attari......Wir haben Tränen gelacht. Ihr kennt mit Sicherheit Charlie Chaplins Soldatenparodien. Das war vergleichbar. Aber bevor die Zeremonie überhaupt startete, machten die Inder auf den Tribünen richtig Party. Einige Mädels aus dem Publikum durften auf den Appellplatz und tanzten zu indischen Bollywood-Songs. Die Menge, allen voran die indischen Männer, tobten! 

Unglaubliche Szenen ;-)

Einmal zum Grenztor und zurück

Sowas kennen wir nur von der WM

Sorgen für Ordnung

Dann ging es auch schon los. Im Stechschritt marschierten die Soldaten zum Grenztor, salutierten und warfen ihren pakistanischen Kollegen obzöne Gesten entgegen. Auf der Gegenseite war dasselbe Spiel zu erkennen. Großartig und besser als Kino. 

Bääm

Charlie Chaplin Style, oder?


Das letzte Ma(h)l in Delhi

Am letzten Abend vor unserem Abflug treffen wir uns noch mit unserem Lieblingsinder Deepak (haben ihn in der zweiten Woche unserer Reise im Zug nach Jaipur kennengelernt). Auch seine Frau und sein 14-Jähriger Sohn wollten uns unbedingt kennenlernen. Rajiv, sein Sohn, hat das Treffen mit den Westlern gleich ausgenutzt um uns alle zu Mc Donalds zu schleppen. Es war ein sehr versöhnlicher Abschluss mit Indien. Deepak und seine Familie entschuldigen sich bei uns für alle Unanehmlichkeiten, die wir in Indien erlebt haben. Niedlich ;-)...

Und da versauen wir wohl wieder das Bild mit unserem... Lächeln

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